Die 5 größten Irrtümer hybrider Apps – warum native Apps die bessere Alternative sind
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Apps haben heutzutage mehr denn je ihren festen Platz in der Gesellschaft: in Zeiten von Corona als Frühwarnsystem, als steter Social-Media-Begleiter oder als Tool zur Steuerung unserer heimischen IoT-Geräte. Aber – App ist nicht gleich App: Der Wettstreit zwischen nativen und hybriden (beziehungsweise Cross-Plattform-)Apps ist fast so alt wie der Glaubenskrieg zwischen iOS und Android selbst. Warum sollte man sich für eine native App-Lösung entscheiden, wenn es hybrid mit einer einzigen Codebasis auch für iOS und Android gleichzeitig geht? So können schließlich Zeit und Ressourcen eingespart werden! Ein charmanter Gedanke, hinter dem sich jedoch einige Fallstricke verstecken.
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Moderne Hybrid-Frameworks vereinfachen die App-Entwicklung besonders für Einsteiger, da sie eigenständig die Übersetzung von HTML-Code zum nativen Code übernehmen. Diese vermeintlich leichtere Handhabung geht jedoch mit einem Kontrollverlust einher, da im Vergleich zu nativen Frameworks nur eine beschränkte Menge an Funktionen und Gestaltungsoptionen zur Verfügung stehen. Somit kann das volle Potenzial an Möglichkeiten nicht ausgeschöpft werden. Will man die Grundfunktionalität der App um weitere Features ergänzen, werden meist Plugins von Drittanbietern benötigt. Dadurch entsteht eine Abhängigkeit, die gefährlich wird, wenn Plugins über die Zeit veraltet, unvollständig oder fehlerhaft werden, was wiederholte Vorfälle bei dem JavaScript-Paketmanager npm zeigen. Es ist also schlichtweg nicht ohne Aufwand möglich, eine gleichwertige App zu schreiben, sobald deren Anforderungen anspruchsvoller sind. Und schlimmer noch: Tritt ein Fehler auf, ist er aufgrund der Komplexität nur äußerst schwer zu lokalisieren.
Irrtum 2: „Hybride Apps sind so performant wie native Apps“
Ein weiterer vermeintlicher Vorteil ist, dass moderne Hybrid-Frameworks „wirklich native“ Apps generieren und diese nicht mehr mit HTML und CSS nachahmen. Das geschieht jedoch auf Kosten der Performance, da eine zusätzliche Schicht die Koordination zwischen hybridem Code und nativen Elementen übernimmt. Bei komplexen oder grafiklastigen Anwendungen wie Spielen oder AR-Apps wirkt sich das jedoch negativ aus: Eine verzögerte und indirekte Navigation, reduzierte Batterielaufzeit oder ruckelnde Bilder sind das Ergebnis.
Irrtum 3: „Hybride Apps gehen keinen Kompromiss bei der User-Experience ein“
In einer Mobile-First-Welt sind gute Apps „First-Class Citizens“: Sie zeichnen sich durch eine nahtlose Eingliederung in das Ökosystem der jeweiligen Plattform aus, wodurch sie eine bestmögliche Nutzererfahrung schaffen. Dieses Wertversprechen kann eine hybride App nicht halten, da es grundlegend unterschiedliche UX-Prinzipien für iOS- und Android-Plattform gibt. Hybriden Frameworks ist es nicht möglich, ohne Weiteres eine App hervorzubringen, die den Ansprüchen beider Plattformen gleichzeitig gerecht wird – darunter leidet zwangsläufig das Gesamterlebnis.
Irrtum 4: „Hybride Apps sind schneller entwickelt“
Hybride Apps versprechen durch ihren Ansatz kürzere Entwicklungszeiten. Dieser Zeitgewinn besteht im besten Fall jedoch nur bis zum ersten Release der App. Wenn es anschließend darum geht, eine weiterentwickelte und verbesserte Version zu realisieren, kann das Projekt an seine Grenzen stoßen: Es wird schnell ein Punkt erreicht, an dem neue Features nicht ohne Weiteres implementiert werden können oder dies schlichtweg durch die bereits genannten Limitierungen nicht möglich ist. Im schlimmsten Fall muss die bestehende App komplett verworfen und von Grund auf neu nativ gebaut werden.
Irrtum 5: „Hybride Apps sind billiger in der Entwicklung“
Hand in Hand mit Irrtum vier geht die Gefahr, durch die erhöhten Zeit- und Entwicklungsaufwände eine Kostenexplosion zu riskieren. Einzelne Features lassen sich beispielsweise nicht mit einem hybriden Framework realisieren, sondern müssen für jede Plattform nativ separat dazu entwickelt werden. Das erhöht nicht nur die Komplexität des Projektes, sondern auch die Kosten: Es wird punktuell plattformspezifisches Wissen benötigt, das dazu gebucht und somit auch bezahlt werden muss. Das Sparen an falscher Stelle kann letztendlich dazu führen, dass man für manche Features doppelt oder sogar dreifach (hybrid sowie nativ für iOS und Android) ins Portemonnaie greifen muss.
Fazit: Native Apps sind die nachhaltigere Alternative!
Hybride Apps scheinen gegenüber nativen Apps nur auf den ersten Blick die bessere Wahl zu sein. Letztlich bieten sie aber doch nur den Mittelweg zwischen beiden Welten an, über dessen Vor- und Nachteile man sich bewusst sein sollte. Sucht man jedoch eine smarte Lösung ohne Kompromisse, sind native Apps die nachhaltigere Alternative, da sie die bestmögliche Performance und User-Experience beinhalten und auch für eine Verwendung in der Zukunft besser und einfacher ausgebaut werden können.
Sven Straubinger ist Senior Applications Engineer bei 21TORR. Zudem ist er Mitbegründer des Startups Go—PopUp sowie Titelträger „Kultur- und Kreativpilot“ für die App „Zeitfenster“, eine Auszeichnung der Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes.
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