Facebook: Diese Studie zeigt, warum du noch heute deinen Account stilllegen solltest



In der Fastenzeit machen sich viele Menschen Gedanken darüber, auf was sie für 40 Tage verzichten könnten. Die Nutzung sozialer Netzwerke gehört da neben Alkohol und Zigaretten zu den durchaus häufig genannten Möglichkeiten. Doch was machen soziale Netzwerke mit ihren Nutzern und in welcher Hinsicht kann sich ein Verzicht positiv auswirken?

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Eine Gruppe bekannter Ökonome hat kürzlich im American Economic Review einen Aufsatz mit dem Titel „The Welfare Effects of Social Media“ veröffentlicht. Es handelt sich dabei um die Ergebnisse einer der größten randomisierten Studien, die jemals durchgeführt wurden, um die persönlichen Auswirkungen von Facebook auf die Nutzer direkt zu analysieren. Dabei wurden die 2.743 Versuchsteilnehmer und Teilnehmerinnen passenderweise über Facebook-Werbeanzeigen rekrutiert und erhielten das Angebot, Facebook für einen Monat gegen eine Geldprämie zu verlassen. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Versuchsteilnehmer in eine Behandlungsgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt, die gebeten wurde, die Plattform weiter zu nutzen.

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Anhand von Umfragen, E-Mails, Textnachrichten und Überwachungs-Tools wurde sowohl das subjektive Wohlbefinden abgefragt als auch das Verhalten beider Gruppen während und nach dem Experiment analysiert. Zunächst einmal stellte sich der Facebook-Verzicht als Zeitersparnis von immerhin 60 Minuten pro Tag für die Teilnehmer heraus. Laut der Studie wurde ein Großteil in Offline-Aktivitäten investiert, etwa in Kontakte mit Familie und Freunden. Auch empfanden die Beteiligten eine „signifikante Verbesserung des Wohlbefindens und des selbst berichteten Glücks“. Die Forscher berichteten von mehr Lebenszufriedenheit und erklärten, dass dieser Effekt etwa 25 bis 40 Prozent der Wirkung ausmache, die typischerweise der Teilnahme an einer Therapie zugeschrieben wird.

Immerhin fünf Prozent der Behandlungsgruppe gingen sogar so weit, dass sie ihr Konto nach dem Ende des Experiments nicht wiederbelebten. Viele Teilnehmer wollen Facebook in Zukunft weniger nutzen. Allerdings war die Behandlungsgruppe auch weniger geneigt, zu behaupten, dass sie Nachrichten über Politik verfolge – und konnte auch weniger sachliche Fragen zu aktuellen Themen korrekt beantworten. Kein Wunder, da diese Gruppe während des Experiments 15 Prozent weniger Zeit mit dem Lesen jeglicher Art von Online-Nachrichten verbrachte. Offenbar wurde der Nachrichtenkonsum aber auch nicht in gleichem Maß in andere Medien umgelenkt. Interessanterweise hat der Facebook-Verzicht die Polarisierung der Ansichten zwar erheblich verringert, aber die negativen Gefühle gegenüber dem anderen politischen Lager nicht wesentlich reduziert.

Facebook-Verzicht: FOMO als Vorurteil Anzeige

Die Studie hat gezeigt, dass Menschen mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbringen, als ihnen bewusst ist, und dass der Wegfall dieser Beschäftigung Zeit für lohnende Offline-Aktivitäten freisetzt. Interessant war auch die erlebte Diskrepanz zwischen der Erfahrung der Testpersonen mit dem Verzicht auf Facebook und der Vorhersage, wie andere Menschen reagieren würden. Rund vier von fünf Personen der Behandlungsgruppe stimmten zu, dass die Deaktivierung gut für sie war. Viele waren aber auch der Meinung, dass andere keine ähnlich positiven Auswirkungen erfahren würden, da sie wahrscheinlich mehr verpassen würden. Das FOMO-Vorurteil, die „Fear of missing out“ ist also schwer zu erschüttern, selbst wenn man durch direkte Erfahrung gelernt hat, dass diese „Angst“ in seinem eigenen Fall weitgehend ein Hype war.

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